Öl-Eiweiß-Kost für gesunde Zellen

Gerichte mit der Kombination aus Quark und Leinöl mögen dem ein oder anderen aus der Familie her bekannt sein – vor allem in der ostdeutschen Küche (Lausitz, Sachsen, Spree) sind Pellkartoffeln mit Leinöl-Quark ein beliebtes Rezept. In den Fokus von Ernährungswissenschaft, Medizin und Gesundheit rückte diese Lebensmittelkombination durch die Forschungen der Biochemikerin und Apothekerin Johanna Budwig und wurde zum Dreh- und Angelpunkt der sogenannten Budwig-Diät, die bis heute auch als Anti-Krebs-Diät bekannt ist. Was steckt dahinter?

Falscher Stoffwechsel von Krebszellen
Gesunde Zellen und Krebszellen unterscheiden sich in ihrem Energiehaushalt: Gesunde Zellen benutzen Sauerstoff (= Zellatmung), um Kohlenhydrate zu verbrennen; kranke Zellen verwenden zur Energiegewinnung – auch, wenn reichlich vorhanden – keinen Sauerstoff, sondern die Gärung aus der Umwandlung des Zuckers in Milchsäure. Dies vermutete bereits Medizin-Nobelpreisträger Otto Warburg. Forscher der Universitäten Jena und Potsdam um Prof. Dr. Michael Ristow haben 2006 in Tierversuchen gezeigt, dass das Wachstum von Tumorzellen, die mithilfe eines Proteins wieder an die Zellatmung ‚angeschlossen‘ wurden, aufhörte: ‚Böse‘ Zellen wurden wieder ‚gute‘ Zellen.

Quark und Leinöl als perfekte Kombination für gesunde Zellen
Mit der Entwicklung der Papierchromotographie als Methode zur genauen Bestimmung von Fetten und Fettsäuren legte Johanna Budwig den Grundstein für ihre später als Anti-Krebs-Diät bekannt gewordenen Ernährungsregeln. Damit konnte sie beweisen, dass die in Leinöl zu einem großen Teil enthaltene Linol- und Alpha-Linolensäure zusammen mit schwefelhaltigen Aminosäuren der Schlüssel zur gesunden Zellatmung sind. Vor allem die Beschaffenheit der in den ungesättigten Fettsäuren vorkommenden Elektronen spielt hier eine Rolle.
Leinöl besteht aus nahezu 60 % aus ungesättigten Fettsäuren und weist insbesondere die wichtige Linol- und Alpha-Linolensäure auf. Quark wiederum ist reich an den schwefelhaltigen Aminosäuren Methionin und Cystein, die unter Aufnahme der Fettsäuren den Sauerstoffverbrauch der kranken Zellen wieder ermöglichen.

Die richtige Ernährung als Mittel gegen Krebs?
Auch wenn in Tierversuchen gelungen ist, Tumorzellen durch wiedererlangte Zellatmung auszubremsen: Allein durch den Verzehr von Quark und Leinöl kann Krebs natürlich nicht geheilt werden. Der regelmäßige Verzehr dieser Lebensmittelkombination ist in Budwigs Anti-Krebs-Ernährung auch nur ein Punkt neben vielen anderen wie z. B. dem Verzicht auf Industriezucker und Weißmehl (da Krebszellen diese als Nahrungsquelle mögen), Fleisch und Wurst (wegen des Nitratgehalts) oder ungesunden Transfetten. Die Forschungen in diese Richtungen zeigen jedoch, dass eine bestimmte Art von gesunder Ernährung einen größeren Einfluss auf Genesungsprozesse hat als erwartet und im Kampf gegen Krankheiten – nicht zuletzt Krebs – eine entscheidende Rolle spielen kann.

Quelle:
Kornelia Paßiel: „Die besondere Bedeutung von Quark mit Leinöl für einen gesunden Zellstoffwechsel“ in Paracelsus Magazin 2 (2012), S. 20.
Peter Wolf: Neue Wege in der Krebstherapie. Hannover: Naturasanitas. 2008
Johanna Budwig: Krebs – ein Fettproblem, richtige Wahl und Verwendung der Fette. Hyperion-Verlag, Freiburg im Breisgau 1956.
—, Öl-Eiweiß-Kost. Hyperion-Verlag, Freiburg im Breisgau 1965.
—, Der Tod des Tumors. 2 Bände. Eigenverlag 1977.

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