Neue Theorie: Alzheimer mit Cholesterin bekämpfen

Mit seinem neuen Erklärungsmodell stellt George Bartzokis, Psychiater am Hirnforschungsinstitut der University of California in Los Angeles (UCLA), die bisherige Theorie zur Entstehung von Alzheimer auf den Kopf.

In einem Interview mit dem Magazin Technology Review (Ausgabe Novem-ber 2009) vertrat er Auffassung, dass nicht die durch einen erhöhten Cho-lesterinspiegel verursachten amyloi-den Plaques Schuld an der Krankheit seien. Diese habe man bisher durch Impfungen zu beseitigen versucht. Nach dem Tod der Patienten habe sich dann aber gezeigt, dass zwar die Abla-gerungen tatsächlich verschwunden waren –  an der Demenz der Betroffe-nen  hatte das jedoch nichts geändert. Andersrum habe man Unmengen von Plaques in den Gehirnen anderer Menschen gefunden, ohne dass bei ihnen zuvor Alzheimer-Symptome aufgetreten waren.

Seiner Ansicht nach ist das Absterben der Nervenzellen vielmehr auf einen Defekt der die Nervenfortsätze isolie-renden Myelinschichten zurückzufüh-ren. Die Myelin-Neubildung komme offenbar etwa ab dem Alter von 45 Jahren  zum Stillstand. Mit der Folge, dass die Isolierschicht dünner und brü-chiger werde, weil das Gehirn sie nicht mehr schnell genug reparieren und instand halten könne. Dauere aber der Reparaturprozess zu lange, werden die Verbindungen zwischen den Zellen in-folge des Signalmangels unterbrochen. So sterben die Neuronen schließlich infolge eines Nahrungsmangels, da während des Reparaturprozesses der Nährstofftransport in den Zellen pau-siert.

Ursache für den Gehirnzellentod sind danach also nicht die Plaques, die Bartzokis ohnehin bloß für ein Begleit-produkt des Myelin-Reparaturprozesses hält. Das Problem liege vielmehr im altersbedingten Ver-fall der Myelin-schicht.

Doch wie kann man diesen verhin-dern? Auch dazu hat der Hirnforscher eine Theorie. Da Myelin große Mengen an Cholesterin enthalte, sei die Dicke der Isolierschicht von einem effektiven Cholesterintransport im Gehirn ab-hängig.  “Man müsste die Myelin-Repara-tur verbessern, indem man etwa den Recyclingprozess von Cho-lesterin im Gehirn unterstützt”, erklär-te er in dem Interview. Danach wäre es also ausgerechnet eine bessere Versorgung mit Cholesterin, eben dem Stoff, der bisher im Verdacht stand, Alzheimer zu begünstigen, die Abhilfe schaffen könnte.

Zur Vorbeugung nennt er leicht umzu-setzende Maßnahmen: Fisch-Öl ver-zehren und Sport treiben. Im Fischtran sei eine Fettverbindung enthalten, die auch Bestandteil von Myelin sei. Und beim Sporttreiben produziere der Körper einen wirksamen Wachstums-faktor für Myelin.

(Quellen: Informationsdienst Wissenschaft, Tech-nology Review)

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