Echt scharf – Ingwer hat viele Talente

Herbst ist Erkältungszeit. Vor allem bei nass-kaltem Wetter ist ein besonders starkes Immunsystem nötig, um den Körper vor Bakterien zu schützen. Ingwer ist gleich doppelt hilfreich: Zum einen sorgt sein Scharfstoff Gingerol dafür, dass uns ordentlich warm wird, zum anderen mag es durch die so angeregte Durchblutung für die Bakterien schwieriger sein, sich einzunisten. Dass Ingwer tatsächlich einer Erkältung vorbeugen oder diese gar verhindern kann, ist wissenschaftlich (noch) nicht bewiesen.

Seine entzündungs- und schmerzhemmende Wirkung jedoch ist Fakt: Die scharfe Knolle enthält ein Enzym mit vergleichbarer Wirkung und macht damit Schmerzmitteln wie Acetylsalicylsäure oder Diclophenac Konkurrenz. Bei Arthrose z. B. kann Ingwer eine Linderung der Schmerzen bewirken.

Seit knapp zehn Jahren steht die Wirkung von Ingwer bei Muskelschmerzen im wissenschaftlichen Fokus. 2010 wurde dazu eine Studie von Forschern der Georgia College & State University veröffentlicht. In einem Versuch wurden drei Gruppen Studenten vor besonders harten Körperübungen drei verschiedene ‚Mittel‘ verabreicht: Eine Gruppe bekam rohen, die zweite erhitzen Ingwer, die dritte ein Placebo. Bei den Ingwer-Gruppen waren die Muskelschmerzen mit 23-25 Prozent deutlich schwächer ausgeprägt.

Oft wird Ingwer wegen der Wirkung der Scharfmacher auch beim Abnehmen eingesetzt. Darüber, dass der Abnehmerfolg speziell dem Ingwer zu verdanken ist, liegen derzeit aber noch keine wissenschaftlichen Studien vor. Allerdings wurden Ergebnisse zum Einfluss von Ingwer auf den Blutzucker vorgestellt: In einem Versuch konsumierten nicht insulin-pflichtige Typ-II-Diabetiker drei Monate drei Gramm Ingwerpulver, wodurch sich die Blut-Glucosewerte, der HbA1-Wert sowie die allgemeine Insulinresistenz verbesserten.

Bekannt ist Ingwer auch als bewährtes Mittel gegen (Reise-)Übelkeit. Erste Studien berichten sogar über eine positive Wirkung im Kampf gegen Übelkeit bei Chemotherapien.

Bei Bauchbeschwerden wie Völlegefühl oder Blähungen ist Ingwer ebenfalls eine gute Wahl, da er entgiftend wirkt, die Produktion der Magensäure und somit die Verdauung anregt.

In der Küche kannn Ingwer nicht nur bei asiatischen Gerichten zum Einsatz kommen. Oft verleiht er mit seiner zitronigen Schärfe auch heimischen Rezepten das gewisse Etwas. Als Tee (heiß oder kalt) und in Kombination mit Zitrone oder Minze sorgt er bei Wasser für frische Abwechslung.

Quellen:

– Farzad Shifdar et al.: The effect of ginger (Zingiber officinale) on glycemic markers in patients with type 2 diabetes“ in: Journal of Complementary and Integrative Medicine 12/2 (2015), S. 165-170.

– C. D. Black et al.: „Ginger (Zingiber officinale) reduces muscle pain caused by eccentric exerciseJ Pain“ in: Journal of Pain 11/9 (2010), S. 894-903.

Mega Saraswat et al.: „Antiglycating potential of Zingiber officinalis and delay of diabetic cataract in rats“ in Molecular Vision 16 (2010), S. 1525-1537.

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